Ratgeber | Blasenschwäche – was tun?

Blasenschwäche – was tun?

11 Tipps und Hausmittel gegen Blasenschwäche

 

Egal ob nach einer Schwangerschaft, in Folge eines Infekts, aufgrund hormoneller Umstellung oder nach einer Operation: Blasenschwäche betrifft viele Männer und Frauen jeden Alters, allein in Deutschland sind es mindestens 9 Millionen Menschen. Dabei besteht häufig der Irrglaube, dass keine Chance auf Besserung oder sogar Heilung besteht – das ist falsch, denn es gibt einiges, was Du tun kannst, um Deine Blasenfunktion zu verbessern. Wir haben die 11 besten Tipps für Dich gesammelt.

 

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Was ist überhaupt Blasenschwäche?

Von Blasenschwäche beziehungsweise Harninkontinenz ist die Rede, wenn es immer wieder zu ungewolltem Urinverlust kommt. Das kann von wenigen Tropfen bis hin zur vollständigen Blasenentleerung reichen. Ein Großteil der Männer und Frauen ist dabei von einer der vier häufigsten Formen der Blasenschwäche betroffen:

  • Belastungsinkontinenz oder Stressinkontinenz: Ungewollter Urinverlust tritt dabei hauptsächlich bei körperlicher Belastung durch Husten, Niesen, Joggen oder Heben auf. Die Ursache ist dann meist ein geschwächter Beckenboden.

  • Dranginkontinenz beziehungsweise Reizblase oder überaktive Blase: Macht sich durch häufigen und teils sehr intensiven Harndrang sowie eine hohe Sensibilität der Blase bemerkbar. Ursache sind meist hormonelle Veränderungen oder neurologische Erkrankungen.

  • Mischform: Viele Menschen sind von einer Mischung aus Belastungs- und Dranginkontinenz betroffen.

  • Überlaufinkontinenz: Dabei kommt es zu einem Harnträufeln ohne spürbaren Harndrang. Betroffen sind meist Männer infolge einer gutartigen Vergrößerung der Prostata.

 

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Hausmittel gegen Blasenschwäche: Was tun?

1. Deinen Beckenboden stärken

Der Beckenboden ist das Geflecht aus drei Muskelschichten, Bändern und Bindegewebe, welches das Becken nach unten verschließt und die Innenseiten der Knochen miteinander verbindet. Der unterste Teil der Beckenbodenmuskulatur hat die Form einer liegenden Acht. Bei Frauen umschließt der Muskelstrang Vagina, Harnröhre und After, bei Männern Prostata, Harnröhre und After. Damit sich Blase und Darm entleeren können, muss sich die Beckenbodenmuskulatur entspannen – ist sie geschwächt, kann die Blasenfunktion also nicht mehr komplett reguliert werden und gerade bei Belastung kann es sein, dass Du ungewollt Urin verlierst.

Spezielle Beckenbodenübungen können die tiefliegenden Muskeln stärken und sich positiv auf Deine Blasenfunktion auswirken. Eine einfache Übung, um Deinen Beckenboden zu stärken:

  1. Stelle Dir vor, Deine Körperöffnungen verschließen zu wollen und ziehe sie in Richtung Deiner Körpermitte. Atme dabei aus.

  2. Beim Einatmen lässt Du los und entspannst die Muskulatur wieder.

Besonders praktisch: Die Übung lässt sich ganz einfach in den Alltag einbinden. Nimm Dir doch zum Beispiel vor, den Beckenboden immer dann anzuspannen, wenn Du an der Ampel oder an der Supermarktkasse wartest. Bei regelmäßiger Durchführung kann Beckenbodentraining deutlich zur Linderung oder sogar vollständigen Heilung einer Blasenschwäche beitragen.

2. Sportlich aktiv werden

Neben speziellem Beckenbodentraining gibt es noch weitere Sportarten, die sich positiv auf Deine Blasenfunktion auswirken und die Tiefenmuskeln stärken. Dazu zählen Yoga, Pilates, Walking, Radfahren oder Schwimmen. Wenn Du den Sport gleich mit nettem Beisammensein verbinden willst, erkundige Dich am besten im Fitnessstudio oder in Deinem örtlichen Sportverein über entsprechende Angebote. Wer weiß, vielleicht wird der wöchentliche Yoga-Kurs schon bald zu Deinem liebsten Termin im Kalender. Aber auch für zuhause gibt es zahlreiche Onlineangebote, die zum Mitmachen in den eigenen vier Wänden einladen.

3. Ausreichend trinken – und das Richtige

Zugegeben, dieser Tipp klingt erstmal gar nicht intuitiv. Genug Flüssigkeit zu Dir zu nehmen ist allerdings besonders bei Inkontinenz sehr wichtig. Denn: Eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr sorgt dafür, dass Dein Harn stärker konzentriert wird, was wiederum Drangbeschwerden intensivieren kann. Über den Tag verteilt solltest Du deshalb 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit in Form von Wasser oder ungesüßtem Tee trinken.

Besonders wenn Du häufiger unter Harnwegsinfektionen leidest, können Dir spezielle Blasentees zusätzlich guttun. Die Tees mit pflanzlichen Wirkstoffen wie Bärentraubenblättern, Brennnessel, Salbei, Johanniskraut oder Melisse spülen Blase und Harnwege durch und sorgen dafür, dass sich weniger Bakterien ansammeln. So wirkst Du Harnwegsinfektionen, die wiederum Blasenschwäche begünstigen, entgegen.

Bestimmte Getränke solltest Du hingegen nur in Maßen genießen oder ganz auf sie verzichten, da sie harntreibend wirken. Das liegt daran, dass diese Getränke, anders als Wasser und Kräutertees, die Filterfunktion Deiner Niere anregen – in der Folge bildet Dein Körper mehr Urin. Das sind zum Beispiel folgende Flüssigkeiten:

  • Kaffee

  • Schwarzer Tee

  • Alkohol

  • Getränke mit künstlichen Süßstoffen

4. Auf ein gesundes Gewicht achten

Übergewicht belastet die Blasenmuskulatur und den Beckenboden. Ein gesundes Gewicht kann hingegen einen positiven Einfluss haben und Inkontinenz entgegenwirken. Eine Crash Diät sollte es allerdings nicht sein – sprich lieber mit Deiner Ärztin/Deinem Arzt, wenn Du Dir unsicher bist, wie Du auf gesunde Art und Weise ein paar Kilos verlieren kannst. Dazu passt auch der nächste Punkt:

5. Deine Ernährung anpassen

Keine Angst, Du musst nicht Deinen kompletten Speiseplan umwerfen. Allerdings gibt es einige Lebensmittel, die Deine Blase stärken und Inkontinenz lindern können. Dazu gehören etwa Kürbiskerne, Cranberries, Joghurt, Banane und Beeren… klingt lecker, oder? Generell empfiehlt sich außerdem, viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukte in Deine Mahlzeiten einzuplanen. Die darin enthaltenen Ballaststoffe bringen Deine Verdauung in Schwung und erleichtern den Stuhlgang, wodurch Du Pressen vermeiden und Deinen Beckenboden schonen kannst.

Lebensmittel, die harntreibend wirken, solltest Du hingegen nur in Maßen genießen. Dazu gehören etwa säurehaltiges Obst und Gemüse (wie Zitrusfrüchte, Ananas, Spargel oder Tomaten) ebenso wie Lebensmittel, die künstliche Süßstoffe enthalten.

6. Die richtigen Blasenschwächeprodukte verwenden

Auch mit den besten Tipps verschwindet Blasenschwäche leider nicht von einem Tag auf den anderen. Umso wichtiger ist es, die richtigen Produkte zu finden, die Dich dabei unterstützen, Dich von nichts aufhalten zu lassen. Die hautfreundlichen und leistungsstarken Einlagen und Pants von Vivoy absorbieren Flüssigkeit zuverlässig und verhindern die Bildung von Gerüchen, sodass Du Dich in jeder Lebenslage gut geschützt und rundum wohl fühlen kannst. Die Pants und Einlagen von Vivoy kannst Du Dir in der für Dich passenden Größe, Saugstärke und Farbe bequem und diskret bis an die Haustür liefern lassen – entweder im jederzeit kündbaren Abo oder im Einzelkauf.

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7. Deine Blase schützen und Harnwegsinfektionen vermeiden

Häufige Harnwegsinfektionen können ein Auslöser für Blasenschwäche sein. Um Blasenentzündung und Co. vorzubeugen, vermeide langes Sitzen auf kalten Oberflächen und generell Unterkühlung. Besonders für Frauen ist es außerdem ratsam, auf eine gute Intimhygiene zu achten und möglichst bald nach dem Sex auf die Toilette zu gehen, um mögliche Erreger auszuspülen. Bei ersten Anzeichen einer Harnwegsinfektion können Hausmittel, wie zum Beispiel Tees aus Bärentraube, Brennnessel oder Brunnenkresse Abhilfe schaffen.

8. Stress minimieren

Vermehrter Stress ist ein Faktor, der Blasenschwäche zusätzlich fördern kann. Gönne Dir deshalb Entspannung und nach Möglichkeit immer wieder Pausen vom Alltag, zum Beispiel in Form eines Spaziergangs oder Entspannungsübungen. Letztendlich weißt Du aber am allerbesten, was bei Dir für Ruhe sorgt.

9. Deine Blase trainieren

Nicht nur der Beckenboden, auch Deine Blase selbst kannst Du durch gezieltes Blasentraining stärken. Versuche, den Harndrang zu halten und nicht direkt auf die Toilette zu gehen, damit Deine Blase lernt, den Drang besser zu kontrollieren – die Intervalle dazwischen kannst Du dann immer weiter vergrößern. Beim Urinieren solltest Du außerdem möglichst aufrecht sitzen, damit sich Deine Blase vollständig entleeren kann.

10. Die passende Kleidung tragen

Eine ohnehin empfindliche Blase wird durch enge Kleidung zusätzlich gereizt. Besonders Jeans oder enge Hosen, deren Bund genau auf die Blase drücken, können unangenehm sein. Kleidung mit hoher Taille hingegen unterstützt die Rücken- und Beckenmuskulatur und drückt nicht.

11. Beratung holen

Viele Menschen scheuen sich davor, mit anderen über ihre Blasenschwäche zu sprechen, da sie in der Gesellschaft noch oft als vermeintliches Tabuthema wahrgenommen wird. Das muss nicht sein! Denn erstens ist sie nichts, was Dir unangenehm sein müsste, zweitens kann Dich Deine Hausärztin/Dein Hausarzt beziehungsweise eine Fachärztin/ein Facharzt dann am besten unterstützen, wenn Du Deine Beschwerden offen und ehrlich mit ihr/ihm besprichst.

Für eine Linderung oder sogar Heilung von Inkontinenz ist es häufig notwendig, erst einmal der Ursache auf den Grund zu kommen.

Dein medizinisches Fachpersonal kann Dich anschließend zu passenden Therapiemöglichkeiten beraten. Dazu können etwa eine Überprüfung Deiner Lebensgewohnheiten, ein spezielles Toiletten- und Blasentraining (Urotherapie), Physiotherapie oder eine medikamentöse Behandlung gehören. Eine operative Lösung wird in der Regel erst dann in Betracht gezogen, wenn keine dieser Therapien Erfolg zeigt – häufig ist das aber gar nicht notwendig.

Spätestens dann, wenn die Blasenschwäche Deinen Alltag beeinträchtigt, wird es Zeit, Deine Ärztin/Deinen Arzt aufzusuchen oder bei der Deutschen Kontinenz Gesellschaft nach geeigneten Beratungsstellen und Beckenbodenzentren zu suchen. Auch bei verstärktem Harndrang in Kombination mit Bauchschmerzen, Schmerzen beim Urinieren, verfärbtem Urin, Erbrechen oder Fieber solltest Du Dich unbedingt ärztlich beraten lassen, da hier eine ernsthafte Erkrankung Grund für die Inkontinenz sein könnte.

Du siehst, es gibt einige Tipps und Tricks, mit denen Du Deine Blase stärken und Deine Symptome lindern kannst. Zögere jedoch nicht, Deine Ärztin/Deinen Arzt um Rat zu fragen, wenn keines der Hausmittel Wirkung zeigt oder Du das Gefühl hast, dass die Blasenschwäche Dich zunehmend belastet. Wir wünschen Dir alles Gute!

Häufig gestellte Fragen

 

Harninkontinenz, oder auch Blasenschwäche genannt, spiegelt sich in ungewolltem Urinverlust wider und betrifft sowohl Männer als auch Frauen in unterschiedlichen Altersgruppen. Typische Formen der Blasenschwäche sind Belastungsinkontinenz, Dranginkontinenz und Überlaufinkontinenz.

Hilfreiche Maßnahmen gegen Blasenschwäche sind unter anderem Beckenbodentraining, die richtige Wahl an Getränken und Lebensmitteln sowie Stressminimierung.

Je nach Art und Ausmaß der Blasenschwäche empfehlen sich Einlagen und Pants mit Auslaufschutz, die Flüssigkeit absorbieren und Geruchsbildung verhindern. Vivoy bietet Dir hautfreundliche und leistungsstarke Inkontinenzprodukte, die Du Dir diskret bis an die Haustür liefern lassen kannst.