7 Mythen rund um die Inkontinenz beim Mann
Alles, was Du über Blasenschwäche wissen musst
Um das Thema „Inkontinenz beim Mann“ ranken sich zahlreiche Mythen und vermeintliche Wahrheiten. Schätzungsweise sind gut 9 Millionen Menschen in Deutschland betroffen, davon ist fast jeder Zehnte männlich – die Dunkelziffer dürfte jedoch höher sein. Denn schließlich wird nur selten über das Thema gesprochen – gut für die Mythen, schlecht für die Fakten. Wir verraten Dir in diesem Artikel, ob Du Dir als Mann wirklich keine Sorgen über Blasenschwäche machen musst, was Deine Prostata mit dem Ganzen zu tun hat und nehmen weitere Aussagen zur Blasenschwäche genau unter die Lupe.
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Mythos 1: Blasenschwäche – nur ein Frauenproblem?!
Liebe Männer, leider nein! Frauen sind zwar häufiger betroffen, doch auch viele Männer leiden unter Inkontinenz. Unter Männern sind besonders die sogenannte Drang- sowie die Überlaufinkontinenz und Mischformen verbreitet. Während Du bei der Dranginkontinenz häufigen und intensiven Harndrang spürst, zeichnet sich die Überlaufinkontinenz durch Harntröpfeln ohne spürbaren Harndrang aus. Egal, unter welcher Form Du leidest, Du bist mit dem Thema nicht allein und musst Dich für Deine Blasenschwäche auf keinen Fall schämen.
Mythos 2: Inkontinenz betrifft eher alte Menschen
Wer glaubt, dass Blasenschwäche nur alte Menschen betrifft, liegt leider falsch. Mit zunehmendem Alter wächst zwar die Wahrscheinlichkeit, inkontinent zu werden, doch Inkontinenz kann in jedem Alter auftreten – selbst bei Kindern oder jungen Erwachsenen. Während bei Männern das Risiko circa ab 50 Jahren steigt, erleben Frauen Blasenschwäche oftmals schon in jüngeren Jahren, etwa nach oder während einer Schwangerschaft.
Mythos 3: Wer inkontinent ist, führt kein aktives Leben mehr
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Mythos 4: Die Prostata ist immer schuld an der Inkontinenz
Das stimmt in den meisten Fällen: Die Prostata umgibt den Beginn der Harnröhre und unterstützt den Blasenverschluss. Eine vergrößerte Prostata kann auf Blase und Harnröhre drücken, was Probleme beim Wasserlassen verursachen kann. Aufgrund der Verengung der Harnröhre lässt sich die Blase womöglich nicht mehr vollständig entleeren. Das wiederum begünstigt eine Überdehnung des Blasenmuskels, was zur Drang- oder Überlaufinkontinenz führen kann. Eine vergrößerte Prostata erkennst Du an folgenden Symptomen:
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Abgeschwächter Urinstrahl
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Schwierigkeiten, das Wasserlassen zu beginnen, obwohl der Drang da ist
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Unterbrechungen bei der Blasenentleerung
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Häufiges Wasserlassen, insbesondere nachts
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Gefühl der unvollständigen Blasenentleerung
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Ständiger oder plötzlich starker Harndrang
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Unfreiwilliger Urinverlust mit dem Gefühl von intensivem Harndrang (Dranginkontinenz)
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Zum Teil Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen
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Die Blase lässt sich erst bei hohem Druck entleeren
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Tropfenweise unfreiwilliger Urinverlust ohne spürbaren Harndrang (Überlaufinkontinenz)
Doch auch Harnwegsinfektionen, Blasentumore, Prostataoperationen, Diabetes Typ 2, neurologische Erkrankungen, Übergewicht oder bestimmte Medikamente können der Grund für die verschiedenen Formen der Inkontinenz sein.
Mythos 5: Nur Frauen haben einen Beckenboden
Dass Frauen zum Beckenbodentraining gehen, ist Dir vielleicht ein Begriff, aber aufgepasst, liebe Männer: Auch ihr habt einen Beckenboden, der sich über Training freut. Das etwa zwei Hände große Muskelpaket ist unter anderem dafür mitverantwortlich, die Blase und den Darm zu verschließen. Deine Beckenbodenmuskulatur sorgt dafür, dass Du Urin abgibst, wann Du es möchtest. Daher sind gezielte Sportübungen für diese Muskeln wichtig, um einer Blasenschwäche vorzubeugen. Ganz nebenbei stärkt die Durchblutung des Beckenbodens auch die Potenz.
Mythos 6: Nächtlicher Harndrang ist ein Anzeichen für Inkontinenz
Wenn es am Abend noch viel zu trinken gab, musst Du Dir keine Gedanken machen, wenn Du nachts wach wirst und auf Toilette musst. Hast Du jedoch das Gefühl, der Harndrang stört Deinen Schlaf und Du musst zweimal oder öfter in der Nacht Wasserlassen, ohne dass Du zuvor viel getrunken hast, könnte das ein frühes Anzeichen für Blasenschwäche sein. Die Ursache für den nächtlichen Harndrang findet sich oftmals bei einer vergrößerten Prostata.
Mythos 7: Nach einer Katheterentfernung kann ich inkontinent werden
Das Risiko ist sehr gering, dass bei der Entfernung eines Blasenkatheters der Schließmuskel verletzt wird, der die Harnröhre verschließt – und damit auch das Risiko einer Inkontinenz. Es kann allerdings sein, dass Deine Blase für einige Tage oder manchmal Wochen gereizt ist. Dann besteht nach der Entfernung des Katheters das Gefühl, verstärkten Harndrang zu haben, was jedoch in der Regel vollkommen harmlos ist.
Gerade weil so viele Mythen über die Inkontinenz bestehen, solltest Du bei Fragen oder Problemen am besten mit Deinem Arzt/Deiner Ärztin sprechen und Dir fachlichen Rat holen, falls Du bei Dir Anzeichen einer Blasenschwäche entdeckst. Du musst Dich nicht allein mit dem Thema auseinandersetzen oder Dich gar schämen. Gemeinsam lässt sich oftmals ein Weg finden, Inkontinenz zu therapieren, und mit den richtigen Hilfsmitteln kannst Du Deinen Alltag wieder unbeschwert genießen. Wir wünschen Dir alles Gute für Deinen Weg!
Häufig gestellte Fragen
Ja, Inkontinenz kann jeden betreffen – unabhängig von Alter und Geschlecht. Zwar leiden Frauen häufiger unter Blasenschwäche, doch auch Männer sind von Formen wie der Dranginkontinenz oder der Überlaufinkontinenz betroffen. Ab 50 Jahren steigt das Risiko für Probleme beim Wasserlassen, da dann die Wahrscheinlichkeit einer vergrößerten Prostata wächst.
Zu Beginn äußern sich bei Männern erste Probleme oft in Form von einem schwächeren Urinstrahl, „Startschwierigkeiten“ und Unterbrechungen beim Wasserlassen sowie häufigem Harndrang – insbesondere in der Nacht. Auch das Gefühl, die Blase nicht vollständig entleeren zu können sowie ständiger oder plötzlich starker Harndrang und Schmerzen beim Wasserlassen können Anzeichen einer Inkontinenz sein.
Auch Männer können mit Beckenbodentraining einer Blasenschwäche vorbeugen. Sport hat außerdem den positiven Nebeneffekt, dass er fit hält und Übergewicht reduzieren kann – zu hohes Gewicht ist ein Risikofaktor für Inkontinenz. Auch ist es sinnvoll, wenn Du mit Deinem Arzt/Deiner Ärztin bestehende Erkrankungen und Medikamente besprichst, die gegebenenfalls eine Blasenschwäche begünstigen können.