Ratgeber | Blasentraining mit Miktionsprotokoll

Blasentraining mit Miktionsprotokoll

Anleitung zum Blasentraining und Miktionsprotokoll zum Ausdrucken

 

Ein detailliertes Miktionsprotokoll hilft Dir, Deine Flüssigkeitszufuhr und Deinen Harnabgang übersichtlich zu dokumentieren, und mit regelmäßigem Blasentraining kannst Du die Beschwerden Deiner Blasenschwäche lindern. Denn wenn die Blase mal wieder drückt und Du ungewollt Urin verlierst, wächst der Wunsch, endlich mal wieder selbst über den Alltag zu bestimmen und nicht von Deiner Blase abhängig zu sein. Die gute Nachricht: Mit Blasentraining und einem Miktionsprotokoll kommst Du der Erfüllung dieses Wunsches näher. Wir möchten Dich heute dazu ermutigen, etwas für Dich selbst zu tun, stärker auf Deinen Körper zu hören und Dein Leben Schritt für Schritt wieder selbst in die Hand zu nehmen. Dem möchtest Du unbedingt eine Chance geben? Lies hier, wie das Training Deiner Blase funktioniert.

 

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Was ist Blasentraining?

Blasentraining gilt als erfolgreiche Maßnahme, um die Symptome einer Blasenschwäche mit starkem Harndrang, aber geringer Urinausscheidung zu lindern. Bei korrekter, regelmäßiger Durchführung kann zum Beispiel der Harndrang abnehmen, das Blasenvolumen kann sich steigern, und der Harn kann besser zurückgehalten werden. Am besten informierst Du Dich vor Trainingsbeginn bei einer Ärztin/einem Arzt Deines Vertrauens, ob sich das Blasentraining für Dich eignet und welche Ergebnisse möglich sind. Damit der gewünschte Effekt bei Dir einsetzen kann, müssen allerdings einige Bedingungen erfüllt sein:

  • Du nimmst Deinen Harndrang bewusst wahr.

  • Deine Blasenkapazität kann noch beeinflusst werden und wird nicht durch eine Erkrankung eingeschränkt. Das Gewebe Deiner Blase kann sich also durch Training wieder ausweiten.

  • Deine Blasenschwäche ist nicht durch neurologische Störungen bedingt.

 

Bevor Du mit dem Blasentraining startest, solltest Du Dein Vorhaben mit einer Fachärztin/einem Facharzt teilen. Nur, wenn diese Fachleute einwilligen, solltest Du tatsächlich mit dem Training Deiner Blase beginnen.

Ziele des Blasentrainings

Wenn Du Dich dazu entscheidest, Deine Blase zu trainieren, hast Du vermutlich vor allem ein Ziel im Sinn: die Blasenschwäche überwinden und wieder unbeschwerter leben. Um dieses Ziel im Rahmen Deiner individuellen Möglichkeiten so gut es geht zu erreichen, müssen zunächst diverse Zwischenziele erreicht werden:

  • Du setzt Dir feste Toilettenzeiten, hältst sie ein und korrigierst damit Deine bisherigen Toilettengewohnheiten.

  • Du erhöhst die Zeitintervalle zwischen den Toilettengängen.

  • Die Häufigkeit Deiner Toilettengänge nimmt ab.

  • Das Zurückhalten Deines Harns fällt Dir leichter.

  • Du schaffst es, Deinen Harndrang abzumildern.

  • Deine Blase kann nun mehr Flüssigkeit aufnehmen.

 

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Blase trainieren mit einfachen Übungen

Das Blasentraining besteht aus mehreren Komponenten. Den größten Einfluss auf Deine Blasenschwäche hast Du also dann, wenn Du Dich in mehreren Lebensbereichen auf das Training einlässt. Dazu zählen sowohl die Dokumentation Deines Toilettenverhaltens in einem Toilettenprotokoll und das Toilettentraining als auch ein ausführlicher Trinkplan und gezieltes Beckenbodentraining. Aber sieh selbst!

In Deinem Toilettenprotokoll, besser bekannt als Miktionsprotokoll, notierst Du alle Flüssigkeiten, die Du zu Dir genommen hast. Auch Informationen über die Frequenz und die Menge Deiner Urinausscheidungen finden in diesem Protokoll ihren Platz. Mehr dazu liest Du weiter unten in einem ausführlichen Abschnitt über den Nutzen und das Aufsetzen eines Miktionsprotokolls.

Das Toilettentraining sehen die meisten Menschen als den Hauptbestandteil des Blasentrainings – und gewissermaßen ist es das auch. Denn mit diesem Training nimmst Du aktiv Einfluss auf Deine Blase. Probiere Dich beim Toilettentraining an folgenden Tipps:

  • Versuche, nicht mehr vorbeugend zur Toilette zu gehen, zum Beispiel wenn Du das Haus verlässt oder bevor Du schlafen gehst.

  • Wenn Du auf der Toilette sitzt, halte den Urin zunächst kurzzeitig zurück.

  • Lege bestimmte Intervalle fest und verlängere langsam, aber sicher den Abstand zwischen Deinen Toilettengängen. Konntest Du Dein Intervall nicht einhalten, kannst Du es für den nächsten Versuch verkürzen und Dich langsam steigern.

Um den akuten Harndrang abzuschwächen, können auch Entspannungstechniken, wie beispielsweise Atemübungen oder Meditation helfen.

Der Sinn eines Trinkplans ist nicht, Dich vollständig von vorgeplanten Getränken abhängig zu machen, keine Sorge. Der Plan hilft Dir vielmehr dabei, einzuschätzen, welche Getränke Du in der Regel zu Dir nimmst. Und außerdem macht er es Dir leichter, neue Trinkgewohnheiten zu schaffen. Wenn Du den Plan aufsetzt, kannst Du Dir beispielsweise ein Trinkziel setzen und notieren, wie viel Flüssigkeit Du bis zu welcher Tageszeit zu Dir genommen haben möchtest. Dabei helfen Dir leicht messbare Gefäße, die Du immer in Reichweite haben solltest. Versuche auch, auf blasenschonende Getränke zurückzugreifen und harntreibende Flüssigkeiten mit Vorsicht zu genießen. Wichtig ist, dass Du wegen Deiner Blasenschwäche nicht zu wenig Flüssigkeit zu Dir nimmst, denn das sorgt für konzentrierten Harn und eine Schwächung Deiner Blasenmuskulatur.

Beckenbodenübungen sind im Alltag ein tolles Begleitprogramm zum Toilettentraining. Mit gezieltem Training stimulierst und stärkst Du Deine Beckenbodenmuskulatur. Das kann sich auch positiv auf Deine Blase auswirken. Für den Fall, dass Du sowohl psychisch als auch physisch häufig angespannt bist, verrät Dir unsere Beckenbodenexpertin Kathrin Dötschel in unserem Artikel „Beckenboden entspannen“, wie Du Deinem Beckenboden Ruhe gönnst. Denn auch Stress und Anspannung können die Beschwerden einer Blasenschwäche verstärken.

Miktionsprotokoll zur Beobachtung von Trink- und Toilettenverhalten

Ein Miktionsprotokoll, oder auch Miktionstagebuch, ist während des Blasentrainings Dein bester Freund. Es unterstützt Dich dabei, alle wichtigen Infos zur Anamnese oder zur Überprüfung Deines Fortschritts sorgfältig zu erfassen. Du kannst Dir das Miktionsprotokoll als übersichtliche Liste vorstellen, in der die oben genannten Aspekte Erwähnung finden. Das macht Dir das Leben leichter, denn Du kannst Flüssigkeitsaufnahme und Urinausscheidung in einer Tabelle notieren.

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So führst Du ein Miktionstagebuch

Damit Dein Miktionsprotokoll nicht nur Dir, sondern auch Deiner Urologin/Deinem Urologen Aufschluss bietet, empfehlen wir Dir, es zwischen 7 und 14 Tage mit Informationen zu füttern. Am besten hältst Du Dich während des Beobachtungszeitraums in Deiner gewohnten Umgebung auf. Auf Reisen zum Beispiel ändern sich bei den meisten Menschen die Routinen und das Toilettenprotokoll wäre weniger aussagekräftig.

 

Diese Infos gehören in Dein Miktionsprotokoll:

  • Uhrzeit

  • Trinkmenge (Anzahl der Gläser)

  • Urinmenge (+ = wenig, ++ = mittel, +++ = viel)

  • Harndrang (+ = kaum, ++ = mittel, +++ = stark)

  • Urinverlust (+ = Tropfen, ++ = feucht, +++ = sehr nass)

  • Musstest Du Deine Inkontinenz-Einlagen oder -Pants wechseln?

  • Welche sonstigen Umstände könnten Deine Miktion beeinflusst haben? (Stress- und Belastungssituationen, Medikamenteneinnahme, etc.)

 

Entdecke die Vivoy Miktionsprotokoll Vorlage

Jetzt, wo Du alles Wichtige übers Blasentraining und das Führen eines Miktionstagebuchs weißt, kannst Du eigentlich direkt loslegen – sofern Deine Ärztin/Dein Arzt Dir das Go gegeben hat. Nutze dafür doch gerne unser Vivoy Miktionsprotokoll als PDF-Datei: Hier kannst Du Flüssigkeitszufuhr, Stärke des Harndrangs, die ausgeschiedene Urinmenge und möglichen Urinverlust schnell und übersichtlich dokumentieren.

 

Wenn Dich dieser kleine Exkurs in die Welt des Blasentrainings neugierig gemacht hat, dann vereinbare doch noch heute einen Termin bei Deiner Urologin/Deinem Urologen und lass Dir weitere Infos rund um die Blasenübungen geben. Das Miktionsprotokoll kannst Du schon als Vorbereitung auf Deinen Arzttermin ausfüllen. Aber auch, wenn Du das Blasentraining beginnst, kannst Du dank des Miktionstagebuchs all Deine Fortschritte verfolgen. Wir drücken die Daumen, dass Du Dein Leben schon bald wieder unbeschwerter genießen kannst, und freuen uns, wenn unser Artikel zum Blasentraining einen Beitrag dazu leisten konnte.

Häufig gestellte Fragen

 

Ein Miktionsprotokoll hilft Dir und Deiner Ärztin/Deinem Arzt dabei, Deine Blasenschwäche besser einzuschätzen. In einer Tabelle dokumentierst Du dafür an 7 bis 14 aufeinanderfolgenden Tagen die von Dir zugenommene Flüssigkeitsmenge, die ausgeschiedene Urinmenge, die Stärke Deines Harndrangs, möglichen Urinverlust und ob Du Deine Inkontinenzprodukte zwischendurch wechseln musstest.

Die Beschwerden einer Blasenschwäche können unter anderem durch gezieltes Blasentraining gelindert werden. Es umfasst ein Toilettenprotokoll, das die Urinausscheidungen und die Flüssigkeitszufuhr aufzeigt, ein Toilettentraining, bei dem die Frequenz der Toilettengänge gesenkt wird, einen Trinkplan für neue Trinkgewohnheiten und gegebenenfalls Beckenbodentraining.

Der erste Weg bei Inkontinenz sollte zu einer Urologin/einem Urologen führen, um die Ursache für die Blasenschwäche herauszufinden. Danach kommen verschiedene Therapieoptionen infrage, darunter zum Beispiel Beckenbodenübungen oder Blasentraining. Zwar lässt sich nicht jede Inkontinenzform durch Blasentraining abschwächen, aber vor allem Männer und Frauen, die mit starkem Harndrang, aber geringer Urinausscheidung zu kämpfen haben, können dem Training eine Chance geben.