Harnwegsinfektion bei Männern
Alles über Ursachen, Symptome und Behandlung
Sie kommt mit einem unangenehmen Ziehen im Unterleib, verursacht Schmerzen beim Wasserlassen und kann im schlimmsten Fall ziemlich kompliziert werden: Eine Harnwegsinfektion solltest Du nicht unterschätzen. Aber was macht eine Blasenentzündung bei Männern eigentlich so kompliziert und wie kannst Du sie erkennen, behandeln und vorbeugen? Wir haben Dir die wichtigsten Infos kompakt zusammengefasst, damit Du im Ernstfall schneller handeln kannst.
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Was ist eine Harnwegsinfektion?
Fälschlicherweise denken viele Menschen, Männer wären nicht von Harnwegsinfektionen betroffen. Das mag daran liegen, dass aufgrund ihrer Anatomie überwiegend Frauen an Blasenentzündungen erkranken. Aber auch Männer können sich eine Harnwegsinfektion einfangen. Diese Infektion beschreibt eine Entzündung der Schleimhäute der ableitenden Harnwege des Mannes, also der Harnröhre, des Harnleiters und gegebenenfalls auch der Harnblase.
Medizinerinnen und Mediziner sprechen bei einer Blasenentzündung beim Mann von einer komplizierten Harnwegsinfektion. Das bedeutet, dass die Infektion mitunter Komplikationen mit sich bringen und neben den männlichen Harnwegen auch die Prostata befallen kann. Zusätzlich können Risikofaktoren, wie zum Beispiel Abwehrschwäche, Harnsteine oder Blasenfunktionsstörungen, eine Entzündung der Harnwege begünstigen. Auch in diesen Fällen sprechen Ärztinnen und Ärzte von komplizierten Harnwegsinfektionen – ganz gleich, welches Geschlecht die Patientin/der Patient aufweist.
Kennst Du schon den Unterschied zwischen einer Harnwegsinfektion und einer Blasenentzündung bei Männern? Diese zwei medizinischen Begriffe werden zwar oft synonym verwendet, meinen aber eigentlich unterschiedliche Krankheitsbilder. Eine Blasenentzündung, auch Zystitis genannt, ist demnach nur eine Form der Harnwegsinfektion, die sich auf die Harnblase ausweitet und dort eine Entzündung verursacht.
Was sind die Ursachen einer Blasenentzündung beim Mann?
In den meisten Fällen sind Darmbakterien, wie zum Beispiel das Bakterium E. coli, der Auslöser für Harnwegsinfektionen – und zwar bei Männern und Frauen. Sie bahnen sich ihren Weg durch die Harnröhre und sorgen dort für eine Reizung der Schleimhaut. Da Männer im Vergleich zu Frauen mit einer wesentlich längeren Harnröhre ausgestattet sind, haben es Bakterien und Keime gar nicht so leicht, in die Harnblase hochzuklettern.
Vor allem bei Männern ab dem 50. Lebensjahr treten allerdings gewisse Risikofaktoren auf, die eine Harnwegsinfektion begünstigen können. Gemeint ist damit eine Prostatavergrößerung – eine altersbedingte Erscheinung, die auch Männer anfällig für Blasenentzündungen macht. Durch die vergrößerte Prostata kann es zu einer Verengung der Harnröhre kommen, wodurch der Urinabfluss gestört wird. Somit bleibt ständig Restharn in der Blase, der einen guten Nährboden für pathogene Keime bietet. Auch andere Umstände, wie eine geschwächte Immunabwehr oder mangelnde Hygiene, können eine Harnwegsinfektion fördern.
Warum Du dringend ärztlichen Rat einholen solltest
Gerade bei Männern ab 60 kann es zu fieberhaften Harnwegsinfektionen mit Prostatabeteiligung kommen. Das liegt vermutlich daran, dass das im Blut nachzuweisende prostataspezifische Antigen vorübergehend ansteigt. Das ist ein Eiweißstoff, der in den Zellen der Prostata gebildet wird. Außerdem schwillt die Prostata an. Lässt Du eine Harnwegsinfektion nicht medizinisch behandeln, können sich die Bakterien weiter ausbreiten – und zwar nicht nur auf die Prostata. Gefährlich wird es vor allem dann, wenn der Harnwegsinfekt auf Nebenhoden, Nierenbecken und Nieren übergreift. Durch die frühzeitige Untersuchung durch Deine Ärztin/Deinen Arzt kannst Du dieses Risiko erheblich senken.
An welchen Symptomen Du eine Harnwegsinfektion erkennst
Du hast seit einiger Zeit das Gefühl, Deine Blase sei gereizt und Dein Harnweg macht Dir bei jedem Toilettengang Probleme? Diese Blasenirritation kann das erste Anzeichen einer Harnwegsinfektion sein. So eine Harnwegsinfektion bei Männern kann sich aber noch durch weitere Symptome bemerkbar machen, die auch Symptome einer Blasenentzündung sein können. Sollten mehrere der folgenden Anzeichen bei Dir in Kombination auftreten, empfehlen wir Dir, Dich zeitnah an eine Ärztin/einen Arzt zu wenden:
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Brennen beim Wasserlassen
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Starker Harndrang
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Häufiger, unkontrollierter Harnverlust
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Stark riechender Urin mit trüber Färbung und Blutbeimengungen
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Schmerzen im Unterleib (Penis, Hoden und After)
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Allgemeines Krankheitsgefühl, Schüttelfrost und Fieber
Ist der Harnwegsinfekt erst einmal da, hat er Deinen Körper für gewisse Zeit im Griff – so viel steht fest. Worüber kaum jemand spricht, sind aber die psychischen Auswirkungen, die so eine Harnwegsinfektion auf Männer haben kann. Vor allem Blasenentzündungen und Harnwegsinfektionen, die mit vorübergehender Inkontinenz einhergehen, fühlen sich an, als würden sie Dir Lebensqualität nehmen. Damit solltest Du Dich aber nicht einfach so abfinden. Bei Vivoy findest Du für leichten sowie auch für mittleren bis stärkeren Harnverlust angenehm sitzende Pants, die Flüssigkeit zuverlässig absorbieren und die Bildung von Gerüchen verhindern.
Wie wird ein Harnwegsinfekt bei Männern behandelt?
Wenn Du Deine Beschwerden von Deiner Hausärztin/Deinem Hausarzt oder Deiner Urologin/Deinem Urologen abklären lässt, wirst Du zunächst körperlich untersucht. Eine Urinprobe gibt Aufschluss darüber, ob tatsächlich eine Harnwegsinfektion vorliegt und eine Ultraschalluntersuchung zeigt, ob bereits andere Organe von der Infektion betroffen sind.
Medikamente stellen bei einer Harnwegsinfektion beim Mann häufig die einzige Heilungsmethode dar – insbesondere dann, wenn auch Prostata und/oder Nieren befallen sind. Deine Ärztin/Dein Arzt wird Dir voraussichtlich ein passendes Antibiotikum verschreiben, das Du wie verordnet zu Dir nehmen solltest.
Die Dauer einer Blasenentzündung beim Mann richtet sich nach der Schwere der Harnwegsinfektion und der möglichen Beteiligung weiterer Organe. Da eine Harnwegsinfektion bei Männern in vielen Fällen mit Prostatabeteiligung verläuft, dauert eine vollständige Genesung in der Regel länger als bei Frauen. Dank der Langzeitbehandlung mit einem auf Dich zugeschnittenen Antibiotikum solltest Du die Infektion nach etwa zehn Tagen überstanden haben. Treten danach noch immer Beschwerden auf, empfehlen wir Dir, Dich erneut in ärztliche Behandlung zu begeben.
Eine Blasenentzündung beim Mann durch Hausmittel zu heilen ist leider nicht möglich. Zwar solltest Du während der Infektion viel Flüssigkeit zu Dir nehmen, um den Harn zu verdünnen und Bakterien auszuschwemmen. Den gewünschten Effekt der Heilung erzielen Hausmittel allerdings nicht. Zusätzlich zu den ärztlich verschriebenen Medikamenten kannst Du Deine Schmerzen auch mit Schmerzmitteln lindern. Bedenke aber, dass diese nur die Symptome und nicht etwa die Ursachen behandeln. Eine Untersuchung durch Deine Ärztin/Deinen Arzt ist aus diesem Grund mehr als ratsam.
Welche vorbeugenden Maßnahmen Du ergreifen kannst
Da Harnwegsinfekte bei Männern nicht nur lästig und schmerzhaft, sondern auch gefährlich sein können, empfehlen wir Dir, einige vorbeugende Maßnahmen in Deinen Alltag zu integrieren. So reagierst Du gekonnt auf Dinge, die Deine Blase irritieren. Sollten diese Maßnahmen allerdings nicht fruchten und Du leidest weiterhin an Infektionen der Harnwege, solltest Du Rat bei Deiner Hausärztin/Deinem Hausarzt oder Deiner Urologin/Deinem Urologen suchen.
Mit diesen sechs Tipps kannst Du Harnwegsinfektionen bei Männern vorbeugen:
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Eine sorgfältige Intimhygiene ist das A und O. Reinige die Vorhaut und die Eichel täglich – auch nach dem Geschlechtsverkehr.
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Viel Trinken sorgt dafür, dass Bakterien schneller und effektiver ausgeschieden werden. Versuche deshalb, mindestens zwei Liter Wasser, Blasen- oder Nierentee pro Tag zu Dir zu nehmen.
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Indem Du Deine Blase immer vollständig entleerst, verminderst Du das Infektionsrisiko.
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Achte in Deiner Ernährung auf ausreichend Vitalstoffe, denn sie tragen maßgeblich zur Stärkung Deines Immunsystems bei.
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Schütze Dich während des Geschlechtsverkehrs durch Kondome. Blasenentzündungen durch Sexualverkehr können damit verhindert werden, denn das Verhütungsmittel hält Darmkeime davon ab, Deine Harnwege hochzuklettern.
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Lasse eine vergrößerte Prostata zeitnah von Deiner Ärztin/Deinem Arzt behandeln. Werden Veränderungen frühzeitig erkannt, hilft das, einer Harnwegsinfektion mit Prostatabeteiligung vorzubeugen.
Häufig gestellte Fragen
Harnwegsinfektionen beim Mann zeigen sich häufig durch Brennen beim Wasserlassen, starken Harndrang, Blutbeimengungen im Urin sowie Schmerzen im Unterleib. Außerdem können Fieber, Schüttelfrost und ein allgemeines Krankheitsgefühl als Symptome bei einem Harnwegsinfekt auftreten.
Da Harnwegsinfektionen bei Männern mitunter auch die Prostata betreffen, nimmt der Heilungsprozess trotz Medikamentengabe mehr Zeit in Anspruch als bei einer Blasenentzündung bei Frauen. Nach etwa 5 bis 10 Tagen sollte der Harnwegsinfekt jedoch überstanden sein. Nehmen die Beschwerden auch nach dieser Zeit nicht ab, sollte erneut eine Ärztin/ein Arzt aufgesucht werden.
Die erste Maßnahme gegen eine Harnwegsentzündung beim Mann sollte der Besuch einer Ärztin/eines Arztes sein, um eine mögliche Beteiligung der Prostata frühzeitig zu erkennen. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von mindestens zwei Litern pro Tag hilft dem Körper, Bakterien auszuschwemmen. Ratsam sind hier vor allem Wasser, Früchte- oder Kräutertees.